Behandlungsoptionen einer Allergie
Die Kontaktvermeidung mit dem auslösenden Allergen (Allergenkarenz) ist sicherlich die erste Option. Bei Lebensmittel-allergien ist eine Karenz oft sehr gut einhaltbar. Bei einem Heuschnupfen ist dies anders, da die Pollen in der Luft schweben.
Um die Symptome des Heuschnupfens, wie z. B. juckende, geschwollene Augen oder eine laufende bzw. verstopfte Nase, zu lindern, können antiallergische Medikamente helfen. Bei der Behandlung sollten topisch, also lokal und äußerlich wirkende Mittel, wie Augentropfen und Nasensprays zuerst angewandt werden, bevor zu systemischen Mitteln wie Tabletten oder Saft gegriffen wird. Topische Medikamente wie Augentropfen bieten den Vorteil, dass sie kaum in den Blutkreislauf gelangen und daher auch kaum unerwünschte Nebenwirkungen im Körper auslösen. Oftmals lindern sie lokale Symptome, wie z. B. juckende Augen, besser als systemische Mittel, die den Körper zudem stärker belasten.
Um die Allergie ursächlich zu behandeln, kann eine Hyposensibilisierung infrage kommen. Hier kann der Facharzt, z. B. ein Allergologe, HNO-Arzt oder Dermatologe, aufklären und beraten.
Behandlungsoptionen
Allergenvermeidung (Allergenkarenz)
Hyposensibilisierung (SIT – Spezifische Immuntherapie): Der Körper wird durch eine langsam steigende Allergenkonzentration an das Allergen gewöhnt. Ziel ist es, die übersteigerte allergische Reaktion des Immunsystems zu vermeiden und eine anhaltende Toleranz gegenüber dem eingesetzten Allergen zu erzielen. Behandlungen laut Leitlinien-Empfehlung sollten konsequent über mindestens drei Jahre durch einen erfolgen Arzt. Langfristig profitieren Patienten von verbesserter Lebensqualität, schwächeren Symptomen und deutlich weniger Bedarf an symptomatischen Medikamenten.
Symptomatische Behandlung: Lokal und äußerlich (topisch) mit Augentropfen und Nasensprays und systemisch (orale Aufnahme) über Tabletten oder Saft. Wirken schnell und lindern direkt bei Auftreten der allergischen Symptome die Beschwerden.
Ursachenbezogene Behandlung: Hyposensibilisierung
SCIT (Subcutane Immuntherapie):
- Injektion des relevanten Allergen-Extrakts in ansteigender Dosis, diese darf nur der Arzt verabreichen
SLIT (Sublinguale Immuntherapie):
- wiederholte Gabe von Tropfen, Tabletten oder Spray unter die Zunge mit steigender Konzentration, zu Hause nach Anweisung möglich
Symptomatische Behandlung
Systemisch (orale Einnahme):
- Tabletten oder Saft
Quelle: Leitlinie zur (allergen-)spezifischen Immuntherapie bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen, Allergo J Int 2014; 23: 282-319 http://www.dgaki.de/wp-content/uploads/2014/12/Leitlinie_SIT_Pfaar-dtsch_12-2014.pdf